So viele ungeweinte Tränen...
Durch einen Zufall bin ich auf dieser Seite gelandet, ich wollte mich nur über Insemination erkundigen.
Und jetzt stelle ich mit Entsetzen fest, dass sooo viele Frauen Probleme haben schwanger zu werden.
Seit Juni 2003 bin ich (38) mit meinem Mann (37) verheiratet, die Pille habe ich schon ein Jahr vorher abgesetzt, weil für uns da schon fest stand, dass wir ein Baby haben möchten.
Doch leider hat es bis dato noch nicht geklappt, es hieß immer, dass mein Prolaktin zu hoch sei. Mein Mann hat sich mittlerweile zweimal untersuchen lassen, bei ihm ist alles o.k. Weiter wurde aber nie etwas gemacht.
Ich weiß nicht, was ich in den Jahren psychisch mitgemacht habe, ich fühlte mich nicht mehr als Frau, wurde depressiv, habe sogar schon gedacht, es solle nicht sein, weil ich vielleicht sogar schwer krank wäre, ich bin auch andauernd nur krank, täglich Kopf- und Rückenschmerzen.
Das Schlimmste sind die dummen Sprüche und Fragen von Anderen...was soll und will man denen immer sagen? Ich hatte meinem Mann sogar schon den Vorschlag gemacht, sich scheiden zu lassen, um mit einer anderen Frau ein Kind bekommen zu können. Dann hat meine Libido auch noch aufgegeben, ich hatte einfach zu nichts mehr Lust. Ich habe Lösungen in der Esoterik gesucht, Reiki gemacht, Meditationen und all solche Sachen. Ich muss dazu sagen, dass mein Mann mich in Allem unterstützt, er lässt mich walten, obwohl er auch schon sagte, dass ich meinen Kopf frei machen müsste. Aber DIESER Kopf gehört zu DIESEM Körper, in dem die Uhr tickt.
Letztes Jahr im November wurde dann endlich einmal eine Gebärmutter- und Bauchspiegelung gemacht, dabei wurden einige Wucherungen entfernt und die Eierstöcke durchspült. Der Operateur sagte, dass ich jetzt schwanger werden könnte...
Seit einem Monat bin ich bei einem anderen Gynäkologen, der auf Hormone spezialisiert ist. Jetzt wissen wir, dass meine Gebärmutterschleimhaut die Spermien nicht durch lässt bzw. tötet. Also läuft alles auf eine künstliche Befruchtung hinaus, was ich nie machen wollte, ich wollte nicht in der "Natur herum pfuschen". Aber ich werde es machen, erst dann kann ich mir klar darüber werden, ob es vielleicht wirklich nicht sein soll und wie unsere Zukunft dann aussieht.
Nächste Woche haben wir das Gespräch mit dem Arzt über den weiteren Verlauf, ich habe Angst. Ich könnte nur noch weinen...Meine besten Freunde und die Familie sagen, dass wir es auf jeden Fall versuchen sollen, weil ich auch eine so gute Mutter sein würde. Doch für die Menschen, die nichts von meinen Problemen wissen, muss ich immer die Harte sein, muss lachen, darf nie schlechte Laune haben. Das ist verdammt schwer, und das schon seit so langer Zeit. Ich bin einfach auf, will nicht mehr, will mich nicht mehr verstecken, möchte nur noch alle anschreien, damit sie mich endlich in Ruhe lassen.
Mittlerweile bin ich aber auch richtig wütend, weil jetzt erst, nach den ganzen Jahren, fest steht, welches Problem ich habe und was man machen kann. Ich hing immer nur in der Luft.
Während ich das hier schreibe, fließen die Tränen, die ich einfach nur noch weinen möchte...
D.G.